Dochiariou liegt an der Westseite der Athos-Halbinsel. Es ist das erste Kloster, das man bei der Einreise in die Mönchsrepublik vom Schiff aus erblickt. Wo wir es heute sehen, stand es aber nicht von Anfang an. Ursprünglich lag es in der Nähe von Daphni. Es ist aber nicht sicher, dass es dort gebaut wurde, und die häufigen Piratenüberfälle verlangten eine Verlegung und den Neubau des Klosters. Den Namen der Neugründung erhielt es von dem Mönchen Euthymios, der als Dochiáros (Rechnungsführer) in der großen Lavra lebte und beide Klosterbauten leitete. Die erste Klostergründung erfolgte im Jahre 1037 und die Verlegung zum Ende des 11. Jh. Heute steht Dochiariou an 10. Stelle in der Reihe der Klöster und beherbergt ca. 30 Mönche. Ein mächtiger Wehrturm mit 22m Höhe überragt das Kloster. Darin befindet sich auch das Klosterarchiv. Die Privilegien-Urkunden byzantinischer Kaiser und slawischer Herrscher beweisen reichhaltige Schenkungen, die Dochiariou über Jahrhunderte das Überleben sicherten.
Dochiariou ist sehr malerisch und zählt architektonisch zu den schönsten Klöstern auf Athos. Die üppigen Wandbemalungen im Exonarthex (Vorhalle zur Kirche) zeigen Szenen aus dem Jüngsten Gericht sowie Wunder der Erzengel Michael und Gabriel, denen das Kloster geweiht ist. Die Maler sind unbekannt. Die Fresken im Katholikon werden dem kretischen Maler Tzortzis (1568) zugeschrieben. Von den 9 Kapellen des Klosters ist die der Gottesmutter Georgoepikoos (die schnell erhört) die wichtigste. Dort wird auch die gleichnamige Ikone aufbewahrt. Feiertag ist der 8. November.