Mit etwa 1.000.000 Einwohnern ist Thessaloniki die zweitgrößte Stadt Griechenlands und Hauptstadt der Provinz Makedonien. Thessaloniki war schon für die Römer und später die Byzantiner eine bedeutende Wirtschaftsmetropole und der bedeutendste Knoten der Handelsstraße Via Egnatia.
Die vor 2300 Jahren begründete Stadt besitzt eine mittelalterliche Zitadelle, römische, byzantinische und türkische Bauten, darunter den Weißen Turm, das Wahrzeichen der Stadt, und zwei wichtige Museen, das archäologische und das Museum der byzantinischen Kultur, das zum europäischen Museum des Jahres 2005 gewählt wurde.
Von herausragender religiöser und kunsthistorischer Bedeutung sind zahlreiche Kirchen von Thessaloniki, die 1988 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden.
Die sogenannte Rotonda, ursprünglich als Grabbau für den Herrscher geplant, wurde bereits im 4. Jahrhundert in eine Kirche umgewandelt und dem Agios Georgios geweiht. Aus dem späten 5. Jahrhundert stammt das Kirchlein Osios David mit seinem beeindruckenden Mosaik, das den bartlosen Christus darstellt. Von der Terrasse vor der Kirche kann man einen schönen Blick auf die Stadt genießen. Sehr schöne Mosaiken aus dem 7. und 9. Jahrhundert kann man auch in der dem Stadtheiligen geweihten Kirche Agios Dimitrios, einer fünfschiffigen Basilika, bewundern. Von den Kapitellen stammen einige noch aus der Zeit von Theodosius I. (379 - 395). Auf den Fundamenten einer Kirche aus dem 4. Jahrhundert wurde die Kirche der Agia Sofia im 8. Jahrhundert erbaut. Ihre sich über dem Hauptschiff wölbende Zentralkuppel hat einen Durchmesser von 10 Metern. In der Apsis hat sich das schöne Mosaik der thronenden Panagia mit dem Christuskind aus dem 8. Jahrhundert erhalten. Noch wertvoller sind die Mosaiken in der Kuppel. Sie werden auf das 9./10. Jahrhundert datiert und stellen die Himmelfahrt dar: Christus auf einem Regenbogen, Maria zwischen zwei Engeln und die Apostel. Im Tambour finden sich Darstellungen der Propheten.
Sehr gut erhaltene Fresken von hoher Qualität aus dem 14. Jahrhundert finden sich in der Kirche Agios Nikolaos Orphanos. In der Apsis ist Maria in Gebetshaltung abgebildet, ihr zur Seite zwei Engel. Darüber ist Christi Geburt dargestellt, rechts davon die Hl. Drei Könige. Sehr beeindruckend sind auch die hochwertigen Fresken und Mosaiken der Agii Apostoli Kirche (um 1312). Der Pantokrator mit den Evangelisten und Propheten blickt von der Kuppel herab. Im Tonnengewöbe, wo sich die meisten Mosaiken erhalten haben befinden sich Darstellungen aus dem Leben Christi: Taufe, Verklärung, der Einzug in Jerusalem und die Kreuzigung.
Thessaloniki war 1997 Kulturhauptstadt Europas und ist eine Stadt mit jugendlichem Charakter. Eine der größten Universitäten Griechenlands hat hier ihren Sitz, die Aristoteles-Universität mit ihren über 30.000 Studenten. Zu einem Zentrum des zeitgenössischen Kulturlebens hat sich eine 1924 erbaute Getreidemühle entwickelt. Das „MILOS“ bietet ein nostalgisches und stimmungsvolles Ambiente, wo griechische und internationale Künstler ihre Werke ausstellen. Im Milos treten im Jazz-Cafe fast jede Nacht Musikgruppen live auf. Weit über Griechenland hinaus bekannt ist inzwischen auch das Thessaloniki Film-Festival, das jährlich stattfindet.
Thessaloniki ist eine Stadt, die niemals zu schlafen scheint. Bis in die hinterste Ecke dringt das Leben.