Die zum Santorin-Archipel gehörende Insel Thirassia (9,3 km²) wird selten als eigenständige Insel wahrgenommen. Sie vervollständigt geologisch den runden Calderabogen der gegenüberliegenden Hauptinsel Thira/Santorin mit zur Mitte steil abfallenden, von Bimsgestein gekrönten Felsenwänden.
Die 300 Einwohner von Thirassia leben in erster Linie vom Tagestourismus: Thirassia wird von Urlaubern meistens zusammen mit den vulkanischen Kameni-Inseln im Rahmen eines Tagesausfluges besucht. Dazu wird von den Ausflugsbooten der in der Caldera liegende Hafenort Ormos Korfou mit seinen Tavernen und Cafés angesteuert. Auf einem steilen Treppenweg geht es ab hier nur zu Fuß oder auf einem Esel oder Muli reitend weiter, hinauf zum Hauptort Manolas. Oben empfängt den Besucher dann aber das Gegenteil des Rummels von Thira: es gibt wenige Tavernen und nur eine Pension, die Gassen sind nicht annähernd so herausgeputzt wie auf der Hauptinsel. Das Inselleben verläuft hier ausgesprochen beschaulich, so dass auf Thirassia 2008 der griechische Spielfilm "Kleine Verbrechen" gedreht wurde.
Beeindruckend ist die Aussicht auf die häusergekrönte Caldera von Santorin gegenüber.
Große Fährschiffe, die von Santorin herüber pendelnde Fähre "Nissos Thirassia" und ein kleines, von Oia kommendes Passagierboot legen im Hafen von Riva auf der flachen Nordseite von Thirassia an. Von dort führt eine Straße nach Manolas und weiter zum zweiten Inseldorf Potamos sowie in den kaum besiedelten Inselsüden.