Lefkada ist die viertgrößte Ionische Insel und liegt im Zentrum dieser Inselgruppe, südlich von Paxos und nördlich von Ithaka, im äußersten Westen Griechenlands. Sie ist bisher vom Massentourismus weitgehend verschont geblieben.
Lefkada „die Weiße“ hat ihren Namen von den weißen Felsen, die an der Süd- Westküste aus dem türkisblauen Meer aufragen. Der besondere Reiz der Insel liegt in den Gegensätzen. Sie bietet dem Besucher lange, feine Sandstrände, aber auch entlegene, wilde, felsige Küsten, traditionelle Bergdörfer mit Häusern aus Natursteinen, Bächen und Platanen, Hänge mit Olivenhainen, entlegene Klöster und Kapellen, gemütliche Hafenorte mit Flair. Im gebirgigen Inselinneren haben sich die Dörfer weitgehend erhalten. Unterwegs kann man griechischen Eseln begegnen, die immer noch als Fortbewegungsmittel genutzt werden. An den schönen Stränden weht fast immer ein Wind, sodass Surfer ein wahres Surfparadies vorfinden. Lefkada hat sehr sauberes Wasser, gute Bade- und viele ruhige Erholungsmöglichkeiten. Vor der Ostküste liegen die Inseln Madouri und Meganissi. Gegenüber von Nidri, auf der Insel Scorpios, hatte der millionenschwere Reeder Aristoteles Onassis sein privates Domizil. Die Gesamtfläche der Insel beträgt 303 qkm, sie wird von ca 23000 Einwohnern bewohnt und ist sehr gebirgig, mit dem Elati (1158m) als höchstem Gipfel. Die kleinen Ebenen, die nur 27% der Gesamtfläche der Insel ausmachen, werden vor allem durch Olivenbaumpflanzungen, Getreide-, Gemüse- und Weinanbau genutzt. Viele Bewohner verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei und der Viehzucht.
Nach der Mythologie nahm der Vater des homerischen Helden Odysseus, Laertes, der König der Kefalonier, Lefkada ein. Später verheiratete er seinen Sohn Odysseus mit Penelope und schenkte Lefkada dem Vater der Braut, Ikarios. Der deutsche Archäologe Wilhelm Dörpfeld, der Assistent und Nachfolger von Heinrich Schliemann, behauptete, dass Lefkada das homerische Ithaka sein soll. Dörpfeld steht hier im Widerspruch mit den Forschungs- ergebnissen von Schliemann, der nach Grabungen im Jahr 1878 das homerische mit dem heutigen Ithaka gleichsetzte. Anhaltspunkte für seine Behauptung hatte Dörpfeld nicht, er fand nicht einmal den winzigsten Beweis. Seine gefundenen „Königsgräber“ entpuppten sich als Rundgräber aus der Bronzezeit (2000 v. Chr.). Das Kap an der Südspitze der Insel spielt auch im Mythos der Sappho, der lyrischen Dichterin des 6./7. Jh. v. Chr., eine Rolle. Sie soll sich von diesen Felsen ins Meer gestürzt haben, weil ihr geliebter Phaon ihre Liebe verschmähte.
Ein schmaler Kanal trennt heute Lefkada vom griechischen Festland und der Provinz Akarnania. Eine Zugbrücke verbindet die beiden Ufer des Kanals. Man muss also nicht mit dem Schiff anreisen. Vor dem Übergang nach Lefkada liegt die mächtige Burg Santa Maura, in welcher früher der venezianische Statthalter residierte. Man fährt nach der Zugbrücke über einen Deich nach Lefkada-Stadt.
Lefkada-Stadt - Reizvolles Hafenstädtchen
Mit 7000 Einwohnern liegt der angenehme Hauptort an der Nordspitze der Insel.
Von seichten Lagunen umgeben ist das Städtchen sehr reizvoll. Ein kleiner Park direkt am Eingang mit Büsten von Poeten lädt zum Ausruhen ein. Eine breite Straße führt am Meer entlang zum Hafen. Jachten aus ganz Europa liegen nebeneinander am Kai. An der Hafenmole kann man auf einem Hausboot „Cafe Pluto“, bei einem griechischen Cafe, den Blick über den Hafen und Lefkada-Stadt genießen. Enge, verwinkelte Gassen führen ins Zentrum, das durch die Fußgängerzone geteilt wird. Der Hauptplatz, die Platia Agiou Spiridona ist sehr belebt. Moderne Cafes, Eisdielen, Kneipen und Geschäfte warten hier auf Kundschaft. Deutlich ist der Einfluss der Türken in der Architektur des Stadtbildes zu erkennen. Die Häuser wurden als Holzfachwerkhäuser errichtet.
Nördlich vom Zentrum befindet sich eine Landzunge, deren Nordflanke sich gut zum Baden eignet. Der Sandstrand ist 4 km lang. Wegen des Windes ist er ein Paradies für fortgeschrittene Surfer. Er treibt sein Spiel mit den Surfern, die mit unglaublicher Geschwindigkeit als bunte Punkte über das Wasser jagen. Ursprünglich standen hier 12 Windmühlen, die alle nach russischen Persönlichkeiten benannt waren. Heute sind noch vier Windmühlen übrig, die für eine sehr reizvolle Optik sorgen. Eine ist zu einer hübschen Strandbar umgebaut.
Nidri - Hübscher Urlaubsort
Nidri ist der von Urlaubern am meisten besuchte Ort auf Lefkada. Er lockt mit Hotels und Pensionen an der Hauptstraße. Tavernen, Cafes und Bars säumen die
Uferstraße, am Kai legen die Boote an zu Rundfahrten und Badetrips, aber auch die Fähren nach Ithaka und Kefalonia fahren hier ab. Der Bucht sind mehrere Inseln vorgelagert. Meganissi, Madouri und dahinter Scorpios, die Privatinsel des Reeders Aristoteles Onassis. 40 Angestellte arbeiten noch immer als Wachpersonal oder Gärtner auf der Insel, die nicht betreten werden darf. Nidris Badestellen liegen am nördlichen Ortsausgang, alle Wassersportmöglichkeiten sind vorhanden. Südlich des Ortes trifft man auf die Bronzezeitgräber (2000 v. Chr.), die der Archäologe W. Dörpfeld entdeckte. Er liegt auf der Halbinsel Geni begraben, direkt neben seiner ehemaligen Villa. Seine Behauptung, dass Lefkada die Heimat des Odysseus war, konnte er nicht beweisen.
Vassiliki - Romantischer Fischerhafen mit Flair
Sehr gefällig ist der Hafen mit seinem langen Pier, an dem Kaikis und zahlreiche
Boote liegen. Rund um das Hafenbecken haben die Lokalbesitzer unter schattigen Markisen und Bäumen ihre Tische und Stühle aufgebaut. Man sitzt direkt am dunkelgrünen Wasser. Vom englischen Frühstück bis zum griechischen Abendessen gibt es hier alles. Dahinter liegen kleine Gassen und Gässchen mit Souvenirläden und Geschäften. Boote fahren ums Kap Doukato, zu den Stränden Egrimni und Porto Katsiki. Der große Fähranleger liegt rund 500 m neben dem alten Fischerhafen. Hier legt die Fähre nach Fiskardo auf Kefalonia ab, die Fährverbindung nach Ithaka gibt es leider nicht mehr. Ein beliebtes Surfgebiet befindet sich im angrenzenden Ort Ponti.
Ausflugsziele:
Porto Katsiki
Der schönste Strand der Insel liegt in einer idyllisch gelegenen Bucht, vor weißen Felsen und Felsbrocken im türkisblau funkelnden Meer. Man muss an der Westküste Richtung Süden fahren, von Chortata über Athani Richtung Kap Doukato, bei der Abzweigung „Porto Katsiki“ zum Meer fahren. Über zahlreiche Stufen erreicht man den sehr reizvollen Strand.
Gremni Strand
Man erreicht das türkisblau schimmernde Wasser am weißen Sandstrand am besten per Boot von Vassiliki aus, oder vom oben liegenden Parkplatz bei der Abzweigung nach Porto Katsiki, über 300 Stufen zwischen den Felsen nach unten. Nach dem Baden muss man auch wieder hoch.
Ponti Strand
Liegt direkt hinter Vassiliki. Die 2 km lange Bucht ist 10-15 m breit, sonnig, teils Kies- und Sandstrand. Ideal zum Surfen.
Agios Ioannis
Von Lefkada-Stadt folgt man der kleinen Küstenstraße zum Strand hinter den Windmühlen. Hier findet man ideale Bademöglichkeiten und ein wahres Surfparadies.
Kap Doukato
Am bequemsten ist es, das Kap mit dem Ausflugsboot von Vassiliki aus zu betrachten. Die weißen Kreidefelsen an der Südspitze der Insel sind gewaltig. Der Sage nach soll sich hier die Dichterin Sappho aus Liebeskummer in den Tod gestürzt haben. Der Archäologe W. Dörpfeld entdeckte in der Nähe der Klippen Reste eines Apollon-Tempels. Auf dem Landweg erreicht man das Kap nur über eine Schotterstraße. Tolle Sonnenuntergänge gibt es beim Leuchtturm.
Karia
Das größte Dorf in den Bergen ist bekannt für die schönen Stickereien der Frauen.
Kloster Phaneromenis
Das Kloster aus dem 17. Jh. liegt 4 km oberhalb von Lefkada- Stadt. Schon wegen der herrlichen Aussicht auf die Stadt, die Lagune und die Brücke zum Festland ist das Kloster ein beliebtes Ausflugsziel. Moni Phaneromenis ist das religiöse Zentrum der Insel. Ziel der Gläubigen ist die Ikone der Panagia. Der Klosterhof und der kleine Park am Klostereingang sind liebevoll gepflegt.
Wasserfall von Dimossari
Liegt 3 km außerhalb von Nidri
Benachbarte Inseln:
Madouri, Meganissi, Skorpios (Privatinsel von Aristoteles Onassis darf nicht betreten werden), Ithaka, Paxos, Kefalonia