Eine der schönsten Städte Makedoniens ist Kastoria (ca. 22 000 Ew.) im Nordwesten Griechenlands nahe an der Grenze zu Albanien. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur und Zentrum des griechischen Pelzhandels und der Kürschnerei. Malerisch auf einem Hügel und einer Halbinsel am Ufer des romantischen Orestias-Sees gelegen, bezaubert Kastoria den Besucher mit ihrer gut erhaltenen Altstadt und prächtigen Herrenhäusern. Ihre zahlreichen byzantinischen Kirchen zeugen vom Reichtum der Stadt in dieser Epoche und sind zum Teil von großer kunsthistorischer Bedeutung.
Heute sind die Kürschner und Händler aus Kastoriá weltweit tätig, der wirtschaftliche Erfolg ihrer Arbeit zeigt sich in den vielen großen und gepflegten, architektonisch angenehm der Tradition verbundenen Villen der Stadt. Kastoriá ist durch die seit über 700 Jahren gepflegte Tradition des Pelzhandels und der Kürschnerei ein wohlhabender Ort, der dem Tourismus kaum Aufmerksamkeit widmet. Dabei lohnt sich der Besuch sehr. Schließlich war Kastoriá jahrhundertelang eine der bedeutenden Städte Makedoniens.
Entspannt geht es an den Ufern des Orestias-Sees zu. An der Promenade laden die Auslagen von Pelz- und Lederboutiquen und anderen Fachgeschäften für den gehobenen Bedarf zum Bummeln ein. Dazwischen findet der Besucher ein reiches Angebot an Gastronomie mit den Spezialitäten der Region, wo er sich stärken und erfrischen und dabei denn herrlichen Blick über den See genießen kann.
Zum Bild der Präfektur gehören auch die schönen Dörfer auf dem Land, hier wie Adlerhorste in Bergflanken geschmiegt, dort versteckt in Tannenwäldern oder hingestreckt am Ufer des Sees, der das ganze Jahr über frischen Fisch bietet.
Sehenswürdigkeiten
In den malerischen Gassen der Altstadt gibt es eine Reihe eindrucksvoller historischer Bürgerhäuser (Archontika) von reichen Händlern aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu entdecken. Etliche davon wurden inzwischen liebevoll restauriert.
Erhalten ist auch der in der Nähe der Agios Alypios Kirche liegende Han aus türkischer Zeit, der durch seine zahlreichen Kuppeln auffällt.
Von den über 70 Kirchen der Stadt haben sich 54 zumeist kleine und doch sehenswerte, byzantinische und nachbyzantinische Kirchen sowie ein ehemaliges Kloster erhalten.
Das Panagia Mavriotissa-Kloster aus dem 11. Jahrhundert mit seinem eindrucksvollen Freskenschmuck gilt als einer der ältesten Sakralbauten und liegt sehr idyllisch am Seeufer in Osten der Stadt. Nach der Besichtigung lässt es sich wunderbar entspannen bei einem erfrischenden Getränk unter alten, Schatten spendenden Platanen zwischen denen Pfauen frei herumspazieren. Aus dem 10./11. Jahrhundert stammt die Panagia Kumbeldiki mit ihrer schönen Kuppel und Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Noch älter, aus dem 12. Jahrhundert, ist der Freskenschmuck der Agios Nikolaos Kasnitzis Kirche.
In einem der alten Herrenhäuser ist das Volkskundemuseum untergebracht, das den Besucher in die Glanzzeit der makedonischen Pelzhändler zurückversetzt.
Im Byzantinischen Museum an der Platia Dexamenis sind Ikonen, Skulpturen und Mosaikarbeiten aus dieser Epoche zu sehen. In diesem Museum werden auch die Schlüssel für viele der Kirchen in Kastoria aufbewahrt.