Der Trichonida-See, der größte natürliche See Griechenlands, befindet sich im Osten der Präfektur Ätolien-Akarnanien, nordwestlich der Stadt Nafpaktos. Der See ist von den Bergen Anakintho und Panätoliko umgeben und entstand nach gewaltigen, geologischen Umbrüchen vor etwa 15 - 20 Millionen Jahren. Die Form und Größe des Sees bedeckte das ganze Becken des prähistorischen Agrinion.
Heute beherbergt der, dem Natura 2000-Netz angehörende Trichonida-See fast alle Reiherarten sowie mehr als 140 Vogelarten – darunter 30 bedrohte – und den seltenen Fischotter. Im Wasser lebt der endemische Fisch „Nanogovios“, und in der Gegend wachsen seltene Blumen, wie Seerosen, Alpenveilchen, Gladiolen und eine Vielzahl von Orchideen.
Nordöstlich des Trichonida-Sees liegt das Dorf Thermo, dessen Ausgrabungsgelände eines der wichtigsten in Westgriechenland ist. Das antike Thermo war nicht nur der kultische Mittelpunkt und das Markzentrum der gesamten Region, sondern auch der Verwaltungssitz des Ätolerbundes.
In einer Hochebene oberhalb des Trichonida-Sees liegen die Ruinen des Apollonheiligtums, eine noch heute gut erhaltene Wehrmauer, eine riesige Säulenhalle und ein Brunnenhaus. Im Museum von Thermo werden Metopen und Dachschmuck des Apollon-Tempels sowie Keramik, Bronzen und antike Münzen ausgestellt.
Nur 45 km von Thermo entfernt befindet sich Nafpaktos, eine idyllische Hafenstadt im Golf von Korinth. Wegen seiner strategischen Stelle war Nafpaktos in der Antike ein wichtiges Mitglied des Ätolerbundes. 1407 geriet die Stadt unter enetische Besatzung; aus dieser Zeit stammt die enetische Burg der Stadt, die einzige in Europa mit 5 Verteidigungsebenen.
1571 wurde in der Meerenge von Nafpaktos eine der größten Seeschlachten der Weltgeschichte, bekannt als die Schlacht von Lepanto, zwischen den christlichen Mittelmeermächten und dem Osmanischen Reich geführt. Ein Denkmal am venezianischen Hafen von Nafpaktos erinnert an den berühmten spanischen Dichter Miguel de Cervantes, der in dieser Schlacht seine linke Hand verlor.
An den Hängen des Pindos-Gebirges außerhalb der Stadt Nafpaktos befinden sich die malerischen umliegenden Bergdörfer von Nafpaktia, ein ebenso attraktives Reiseziel von großer natürlicher Schönheit.