Auf der Route des europäischen Wanderpfads E6 durch die Präfektur Rodopi trifft der Wanderer auf Komotini, die Hauptstadt der Präfektur. In der multikulturellen und multireligiösen Gemeinschaft von Komotini gehen westliche und orientalische Elemente eine enge Verbindung ein: Christliche Kirchen neben muslimischen Moscheen und herrliche Herrenhäuser neben malerischen Wohnvierteln der Muslime (die sogenannten „Mahalades“) prägen eine farbenfrohe Stadt mit einzigartigem Charakter.
Das größte und älteste Monument der Stadt ist die byzantinische Festung, die im 4. Jh. n. Chr. errichtet wurde. Noch beeindruckender ist der aus dem Jahr 1884 stammende Uhrturm im Stadtzentrum; hinter ihm steht die 1585 errichtete Yeni Cami, die älteste Moschee in Komotini. Ebenso lohnt sich ein Besuch der Stadtteile mit den wunderschönen Herrenhäusern sowie des herrlichen Waldes von Nymphaia, der 4 km außerhalb der Stadt liegt.
Südlich von Komotini führt der Wanderpfad durch die Dörfer Isalo, Kallithea und Pelagia und über den Berg Ismaros weiter zu der zauberhaften archäologischen Stätte von Maroneia. Eingebettet am Fuße des Berges Ismaros wurde Maroneia ab dem 7. Jh. v. Chr. besiedelt. Die Ausgrabungen im Jahre 1960 brachten wichtige archäologische Funde ans Licht. Das berühmte antike Theater der Gegend wurde in hellenistischer Zeit errichtet, aber während der römischen Zeit rekonstruiert. Das Theater wurde erst kürzlich restauriert, und ab 2009 beherbergt es Theatervorführungen und andere Veranstaltungen. Zu bewundern ist ferner das Heiligtum des Dionysos, das römische Propylon und das Haus mit dem beeindruckenden Mosaikfußboden aus dem 4. Jh. v. Chr. Maroneia ist auch eine berühmte Weinbauregion. Die von Homer in der „Odyssee“ erwähnten Weine von Maroneia erlangten so großen Ruhm, dass dieses Gebiet heute zu dem touristischen Programm „Der Weg des Weins in Makedonien“ gehört.
(Art.S)