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DIMITSANA - Freilichtmuseum für die Nutzung der Wasserkraft

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2020-07-24 2023-06-15 24.07.2020
Dimitsana Wassermuele 0003
Dimitsana

Das in Griechenland einzigartige Freilichtmuseum für die Nutzung der Wasserkraft ist nach zehnjährigen Forschungen und Restaurierungsarbeiten an den Gebäuden 1997 der Öffentlichkeit übergeben worden; sein Träger ist die Stiftung für Kultur und Technologie der Griechischen Bank für Industrieförderung (ETBA).
Die vor ihrer Wiederherstellung in Ruinen liegenden Gebäude, die das Museum für vorindustrielle Technik aufnehmen, sind der Stiftung von der Metropolie von Gortys und Megalopolis zur Verfügung gestellt worden.
Das eingezäunte Museumsgelände liegt in der Nähe der Ai-Giannis-Quellen am Fluss Lousios 2 km südlich von Dimitsana an der Straße nach Stemnitsa.
Am Lousios-Fluss in dem dem Mythos zufolge die Nymphen das Haar des neugeborenen Zeus gewaschen haben, sind vom 16. bis zum 20. Jh. zahlreiche vorindustrielle Betriebe gegründet worden, die die Kraft des Wassers nutzten und die Bedürfnisse der Dörfer und der zahlreichen Klöster in den Bergen von Gortys befriedigten.
Das Museumsgelände liegt im größten Bereich der insgesamt rund 100 Einrichtungen am Lousios, die die Kraft des Wassers ausgenutzt haben; es umfasst eine Getreidemühle, eine Walkmühle, eine Gerberei und eine Pulvermühle, die mit viel Liebe und Achtung vor der Tradition und der Umwelt wiederhergestellt worden sind.

Dimitsana Wassermuele 0002
Dimitsana

Nach Betreten des Museumsbereichs sieht man gleich links einen Wasserfang (1) und Karten der Umgebung (2), in die die Fußwege eingezeichnet sind, die dem Besucher diese reizvolle Landschaft in der zentralen Peloponnes erschließen.
Man gelangt zunächst zur Getreide- und zur Walkmühle (3) mit dem kleinen zweistöckigen Haus des Müllers. Die Zeichnungen, Texte und Fotografien an der gegenüberliegenden Wand informieren über die Konstruktion, die Arbeitsweise und die hier verarbeiteten Grundstoffe.
Gegenüber dem Eingang des Hauses des Müllers sind die Ruinen von zwei Gerbereien erhalten (4). Ein Besuch, der etwas weiter unten restaurierten Gerberei informiert über die Funktion der Kalkgruben, in die die Tierfelle für 5-8 Tage gelegt wurden, der Wasserbecken, der Pressen und der Steinbecken, die man zwischen den umgestürzten Mauern erkennt.
Gegenüber der Mühle sieht man unter einem Schutzdach die Geräte, die zum Brennen von Tresterschnaps benötigt wurden (6).

Dimitsana Wassermuele 0001
Dimitsana

Dem plattierten Weg folgend, gelangt man vorbei an den Toiletten (8) zum größten Gebäude des Museumsbereichs, einer weiteren Gerberei (7); in der benachbarten Wohnung des Gerbers sind heute die Büros des Museums untergebracht.
Die Gerberei ist von Grund auf wiederhergestellt worden. Unter dem Holzdach sind alle ihre ehemaligen Einrichtungen zu besichtigen. Das reiche Informations- und Fotomaterial unterrichtet den Besucher über die Geschichte der Nutzung des Leders und die Phasen seiner Verarbeitung.
Der Fußweg führt weiter zu einer natürlichen Zisterne (10). Anschließend kehrt man wieder zur Gerberei zurück und steigt die letzten Stufen zur Pulvermühle hinunter (11).
Der Typ der Pulvermühle, die hier nach jahrelangen Forschungen wiederhergestellt worden ist, entspricht demjenigen der 14 gleichartigen Anlagen, die zur Versorgung der Aufständischen von 1821 in Dimitsana errichtet worden sind. Man sagt, dass für die Herstellung der Patronen auch zahlreiche alte Handschriften aus der Bibliothek von Dimitsana verwendet worden sind.
Die Zahl der Besucher des Museums für die Nutzung der Wasserkraft nimmt beständig zu. Im Jahre 1999 hat es den Preis „Europa Nostra“ erhalten, und im Jahre 2000 ist es eine Partnerschaft mit einem vergleichbaren Museum in Belgien eingegangen. Die Verantwortlichen haben die baldige Rekonstruktion einer Bäckerei und die Errichtung eines Mehrzwecksaals für die Durchführung pädagogischer Programme angekündigt. Jetzt ist das Freilichtmuseum in teil der Kulturstiftung der Unternehmensgruppe Piraeus Bank (PIOP).

Freilichtmuseum für die Nutzung der Wasserkraft
Kefalari, Ai-Gianni, 220 07 Dimitsana

Copyright: Museen Griechenlands
Erevnites Edition
GR.OK.F.B.
M. Str.