Zu den schönsten Kirchen des 14. Jhs. in Thessaloniki gehört die den Aposteln geweihte Kirche in der Nähe der westlichen Stadtmauer beim einstigen Letaia-Tor. Deren heutiger Name rührt wohl „von der im Volk verbreiteten Meinung her, dass die zwölf Gewölbedächer der Kirche die zwölf Apostel symbolisieren“ – "Δώδεκα Ἀπόστολοι".
Diese Kirche der Palaiologenzeit, die um 1530 in eine Moschee umgestaltet wurde und seit 1926 wieder eine orthodoxe Kirche ist, war einst „das Katholikon (…) eines reichen, der Gottesmutter geweihten Klosters“. Es wurde ab 1310 erbaut und vom Patriarchen von Konstantinopel Niphon I. (1310-1314) gestiftet. Die Stiftung ist in drei Inschriften überliefert, worin der Patriarch „als Stifter mit Namen und Titel“ genannt wird: auf dem Türsturz aus Marmor im Westeingang, dann „in Form von Monogrammen auf die Kämpfer von drei Kapitellen der Westfassade verteilt“ und schließlich „in Zierform, aber aus Ziegelsteinen gefügt, (…) teils an der West- und teils an der Südfassade des Baues“. Darüber hinaus gab es einen zweiten Stifter dieses Klosters, „Abt Paulos, ein Schüler Niphons“, der im Fresko an der Ostwand der Vorhalle „über dem ‚Königlichen Tor‘ (…) kniend vor der thronenden Gottesmutter mit Kind“ abgebildet ist und dessen Name sogar in der Beischrift des Bildes erwähnt wird. Es muss aber angefügt werden, dass von dem großzügigen Klosterkomplex heute nur noch das Katholikon, der Rest eines Tores südwestlich und eine Zisterne nordwestlich erhalten sind.
Beeindruckend ist indes die Architektur der Klosterkirche, eine „viersäulige Kreuzkuppelkirche über eingeschriebenem Kreuz mit angefügtem Chorbereich, Narthex und dreiseitigem Umgang“. Im Osten schließt der Bau mit drei Apsiden ab, die beidseitig von einer überkuppelten Kapelle umschlossen sind. Dabei ist die Altarapsis hoch angelegt und wird so von den beiden Nebenapsiden ummantelt. Im Westen hingegen ist ein durchgehender Narthexbereich zu finden, der aus dem inneren Narthex mit Eingängen in das Kircheninnere und dem säulengestützten, mit symmetrischen Bogenöffnungen versehenen Exonarthex besteht. Beide verleihen dem Gesamtbau den Charakter einer offenen Vorhalle.
Äußerst kunstvoll, ja „elegant“ ist im Übrigen die gesamte Architektur des Katholikons formuliert: laternenartige, in die Höhe gebaute Eckkuppeln spenden dem Umgang Licht, ebenso „die Drillingsfenster in den Schildwänden der Kreuzarme sowie die Fenster im zehnseitigen Tambour der Hauptkuppel“. Deshalb darf man von einem durchdachten „Lichtkonzept“ sprechen. Betrachtet man die Außenarchitektur in ihrer Gesamtheit, besticht das sehr dekorative Mauerwerk des Außenbaues, das sich nach oben hin zu einer Einheit zusammenfügt und im Innenraum durch den prächtigen Mosaikschmuck einerseits sowie durch die Marmorvertäfelungen andererseits „nach dem Vorbild Konstantinopeler Kirchen, besonders der des Chόra-Klosters“, nochmals untermauert wird.
Der Plan sah vor, den unteren Teil mit Marmorinkrustationen und den oberen Teil mit Mosaiken auszustatten. Da der Stifter jedoch 1314 als Patriarch abgesetzt wurde, blieb infolgedessen „der Mosaikschmuck (…) auf den Bereich oberhalb des Gesimses im Hauptraum beschränkt“ und lässt trotz seiner fragmentarischen Erhaltung ein Mosaikprogramm erkennen, das mit dem Brustbild des Pantokrator im Zentrum der Hauptkuppel einsetzt. Um dieses Zentrum sind zehn Propheten als ganze Gestalten abgebildet, schließlich in den Eckzwickeln die vier Evangelisten sowie dazwischen am Kuppelfuß das Mandylion. Des Weiteren war der Zyklus der großen Kirchenfeste dargestellt, wovon einige Szenen – Geburt und Taufe, Verklärung und Einzug in Jerusalem, Abstieg in das Reich der Toten und Kreuzigung sowie ein Rest der Verkündigung und der Darstellung Jesu im Tempel – recht gut erhalten sind. Sie zeigen ein sehr plastisches, äußerst fein gearbeitetes Figurenbild in Mosaiktechnik mit sehr ausgeprägten Gesichtsbildern, besonders klar in der Geburtsszene formuliert. Insgesamt spüren wir in vielen Details der Figurenbilder eine starke Nähe zur Antike, weniger zu den Figuren in Konstantinopel.
Ebenso interessant sind die Malereien, mit denen der Bildschmuck des Katholikons vervollständigt wurde: untere Wandbereiche im Chor, Hauptraum, Umgang und innere Vorhalle mit Abbildungen „von Kirchenvätern, Diakonen, Asketen, Märtyrern und Kriegerheiligen“, obere Wandbereiche dagegen „mit Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie dem Leben Marias und Johannes’ des Täufers“. Außerdem finden sich Szenen aus dem Martyrium des hl. Demetrios, der Vierzig Märtyrer, der Wurzel Jesse, des Festmahls des Herodes mit dem Tanz der Salome oder Szenen aus dem Evangelium sowie viele weitere Themen.