In der Antike war die ca. 34 qkm große Insel Patmos eher unbedeutend, kaum beachtet und kaum eine Konkurrentin zu Delos, Naxos oder Samos.
Erst im 11. Jh., als der Mönch Christodoulos 1088 mithilfe des Kaisers Alexios I. auf den Fundamenten eines antiken Tempels das berühmte Johanneskloster gründete und es Johannes weihte, dem Lieblingsjünger des Herrn und seit dem 4. Jh. n. Chr. Schutzpatron von Patmos, der hier der Überlieferung zufolge in der Grotte die Apokalypse verfasst haben soll.
Urkunden mit Goldsiegel bestätigen die kaiserliche Schenkung und waren Voraussetzung für das Erblühen des Klosters, das heute wie eine Festung das weiße Häusergewirr der hochliegenden Chora überstrahlt und seit 1999 zum Weltkulturerbe gehört.
Ein stufenartiger Aufgang führt in die umfangreiche Anlage mit einem Katholikon, mehreren Kapellen, einem Refektorium, einer Küche, einer Bibliothek mit kostbaren Handschriften, einem Museum und weiteren Bauten.
Das Katholikon ist eine Kreuzkuppelkirche mit kostbaren Malereien aus dem 13. Jh. im Inneren und einer hölzernen Ikonostasis aus dem Jahr 1820. Zahlreiche Schenkungen machten das Kloster zu einem der bedeutendsten in ganz Griechenland.
Beeindruckend auch die umliegende Chora mit ihren schmucken Patrizierhäusern und vor allem die auf halbem Wege in den Hafenort liegende Grotte der Apokalypse, in welcher der Evangelist Johannes um 95 n. Chr. die Visionen vom Weltgericht empfing und sie seinem Schüler diktierte. Heute ein weiträumiger Komplex mit zwei Kirchen, die dem Agios Ioannes Theologos und der Agia Anna geweiht sind.
PATMOS & JOHANNES KLOSTER - Weltkulturerbe der UNESCO
233 Wörter 1 Minute 1.675 × gelesen
48 Bilder für das Keyword Chora Patmos gefunden.