Die von großen Buchten geformte Insel Leros ist mit 54,05 km² und 7.917 Einwohnern relativ dicht besiedelt. Leros hat zwei Häfen, einer davon im Hauptort Agia Marina. Der andere ist der geschützte Naturhafen von Lakki. Der Ort wurde in den 1920er-Jahren unter italienischer Herrschaft am Reißbrett als Plan einer modernen Stadt entworfen, mit seinen breiten Straßen und großen Verwaltungsgebäuden wirkt er heute sehr nüchtern.
Leros diente während der Weltkriege den Engländern und Italienern als Flottenbasis, während des Zweiten Weltkrieges wurde Leros 52 Tage lang bombardiert. Ein Soldatenfriedhof in Alinda und ein Kriegsmuseum in einem Bunker zeugen davon.
Während der Junta-Zeit war Leros Verbannungsinsel mit bis zu 3.000 Internierten. Überdies trug zum schlechten Ruf als „Insel der Irren“ bei, dass auf Leros eine große psychiatrische Klinik eingerichtet wurde, die wegen ihrer menschenunwürdigen Verhältnisse in den 1980er-Jahren in die internationalen Schlagzeilen geriet. Unter öffentlichem Druck und um der Schließung zu entgehen - die Klinik ist ein wichtiger Arbeitgeber - wurden qualifizierte psychiatrische Behandlungen eingeführt.
Der Tourismus spielt auf Leros trotz schöner Strände eine untergeordnete Rolle und konzentriert sich auf Alinda, Krithoni, Vromolithos und Xerokambos. Vom Flughafen im Inselnorden gibt es Verbindungen nach Athen und anderen Dodekanes-Inseln.
Imposant sind das Johanniterkastell, das über Agia Marina thront, und die Reihe Windmühlen über Pandeli.
Katharina Roller
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