An der antiken Straße von Athen ins Mysterienheiligtum von Eleusis wurde an einem niedrigen Pass durch das Egaleo-Gebirge im 5. Jh. n. Chr. an der Stelle eines Apollonheiligtums eine erste frühchristliche Basilika erbaut und um 1080 offenbar durch die jetzige Anlage ersetzt. Der Name scheint darauf hinzudeuten, denn er bedeutet „Lorbeer“ und meint somit „die heilige Pflanze des Gottes Apollon“. Das im gleichen Stil wie Hosios Lukas errichtete Katholikon, das seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, wurde 1999 durch ein Erdbeben schwer beschädigt und seither gründlich restauriert. Es zeigt eine beeindruckende Einheit zwischen Architektur und Mosaikausstattung im Inneren und hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Zeitweise war Kloster Daphni unter den Franken sogar ein katholisches Kloster, bis es seit Beginn der osmanischen Herrschaft 1458 wieder von orthodoxen Mönchen in Besitz genommen und 1821 wegen der Beteiligung der Mönche am griechischen Befreiungskampf noch von den Osmanen aufgelöst wurde. Hier in Daphni sind die einzelnen Mosaiken ausschließlich an den Gewölben und den oberen Wandzonen angebracht und stehen gleichfalls in der Tradition der Malerei des 10. Jhs. Auffallend die genaue Figurenzeichnung, die durchweg schlanken Gestalten und ihre teilweise in der Antike verhaftete Haltung, die sie wie Standbilder wirken lässt. Insgesamt ist festzustellen, dass hier ein Bilderkanon sichtbar ist, der von Mosaizisten der Hauptstadt geschaffen worden ist. Über dem Eingang prangt das Goldmosaik mit der Abbildung des Marientodes und zeigt an, dass das Katholikon der Entschlafung Mariens geweiht ist.
ATHEN - Kloster Daphni - Weltkulturerbe der UNESCO - Μονή Δαφνίου
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