Die Burg von Nafpaktos liegt auf einem bewaldeten Hügel oberhalb des westgriechischen Hafenstädtchens. Wegen seiner Lage am Eingang zum Golf von Korinth war Nafpaktos bereits in der Antike von großer Bedeutung. Die mittelalterliche, zinnengekrönte Burg und auch der malerische Hafen des Städtchens tragen die Handschrift der Venezianer, denen die Stadt im Jahr 1407 vom byzantinischen Kaiser überlassen worden war. Unter ihrer Herrschaft wurde die Festungsanlage stark ausgebaut. Einzigartig waren die insgesamt fünf Verteidigungsmauern. Zwei äußere Mauern führten hinunter zum Meer, die drei weiteren umzogen auf verschiedenen Ebenen den Burghügel. Dies war ein wesentlicher Grund, dass die Festung von Nafpaktos im Jahr 1477 einem 30.000 Mann starken osmanischen Heer standhielt. Es musste nach viermonatiger Belagerung ohne Erfolg wieder abziehen. Erst 1499 gelang es Sultan Bayezid II. mit einem Heer von 150.000 Mann die Stadt einzunehmen. Die Osmanen führten weitere Baumaßnahmen an der Burg durch. Abgesehen von einer kurzen venezianischen Episode (1687 – 1700) blieb Nafpaktos in der Hand der Osmanen, bis es im Zuge des griechischen Befreiungskrieges im Jahr 1829 griechisch wurde. Unter seinem venezianischen Namen Lepanto ging Nafpaktos in die Weltgeschichte ein: Bei der Schlacht von Lepanto (1571) gelang es nämlich den Truppen der „Heiligen Liga“, der in Lepanto stationierten osmanischen Flotte eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Diese letzte große, äußerst blutige Galeerenschlacht im Mittelmeer leitete das Ende der osmanischen Vorherrschaft ein.
NAFPAKTOS
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