
Auf der Kyllini-Halbinsel im Regionalbezirk Elis, im äußersten Westen der Peloponnes, steht bei dem Dörfchen Kastro die Festung Chlemoutsi.

Sie erhebt sich in beherrschender Lage auf dem Gipfel eines etwa 250 m hohen Hügels und ist die am besten erhaltene fränkische Burg auf der Peloponnes.

Gottfried I. von Villehardouin erbaute sie in den Jahren 1220 – 1223, nachdem er die Peloponnes von den Byzantinern erobert hatte.

Ab 1427 war Chlemoutsi wieder byzantinisch, bis sie 1460 von den Osmanen erobert wurde.

Während der türkisch-venezianischen Kriege fiel die Festung wiederholt der jeweils anderen Seite in die Hände. Von 1715 bis 1821 herrschten die Osmanen in Chlemoutsi.

Danach wurde der ägyptische General Ibrahim Pascha Burgherr, bis er 1828 im Rahmen der Befreiungskriege vor den westlichen Mächten kapitulieren und die nun zum unabhängigen Griechenland gehörende Peloponnes verlassen musste.

Da die wechselnden Besitzer der Festung kaum bauliche Veränderungen vorgenommen hatten, ist Chlemoutsi ein wichtiges Beispiel des von den Kreuzfahrern beeinflussten fränkischen Burgenbaus.

Die Festung besitzt eine ausgedehnte Vorburg mit mächtigen Außenmauern, die perfekt dem Gelände angepasst war und nur einen Zugang besaß.

Innerhalb dieser Vorburg waren die Unterkünfte der Ritter und das Magazin untergebracht. Außerdem befand sich hier eine Kirche, die später jedoch zur Moschee umgewandelt wurde.

Die sechseckige Oberburg mit ihren zwei Stockwerken beherbergte den Empfangs- und Festsaal (Palas), die Küche und den Speisesaal für die obere Burgbesatzung.
