
Die Einstellung der Menschen zu den Schlangen ist seit Jahrtausenden weit gespaltener als so manche – zu Unrecht gefürchtete – Schlangenzunge. Einerseits empfinden wir die Kriechtiere als unheimlich und gefährlich. Offensichtlich löst die lautlose, kriechende Fortbewegung in den Menschen eine Art Urangst aus, sodass Schlangen von Menschen erbarmungslos gejagt und erschlagen werden. Auf der anderen Seite symbolisieren sie Heilung und Schutz. So ist der Äskulapstab Symbol des Arztberufes und der Apotheken und wird als Sinnbild der Lebenserneuerung (Häutung) und der Heilkraft (Verwendung von Schlangengift in der Medizin) gedeutet.

In Griechenland kann man auf seinen Wanderungen – besonders im Frühjahr - auch schon mal einer Schlange begegnen. Man entdeckt sie allerdings erst aufgrund ihrer schlängelnden Fluchtbewegung. Schlangen reagieren auf geringste Bodenerschütterungen und suchen sofort das Weite, wenn man sich ihnen nähert.

Viele Einheimische haben große Angst vor Schlangen und erschlagen jede Schlange, die ihnen begegnet. Dabei befinden sich unter den 19 in Griechenland vorkommenden Schlangenarten nur 5 Giftschlangen. Die Kreuzotter in den Gebirgen Nordgriechenlands, die nur auf den West-Kykladen vorkommende Levante-Otter und die auf den griechischen Inseln Patmos, Simi und Leros lebende Berg-Otter. Auf dem Festland weit verbreitet ist die ebenfalls sehr giftige Hornotter. Eine nur auf Milos und den Nachbarinseln vorkommende Giftschlange ist die Milos-Viper.

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