Buch: Die Natur Griechenlands
Die Heuschrecken sind eine recht auffällige Insektengruppe. Sie führen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, auch keine versteckte Lebensweise, sind aber durch ihre meist umweltangepasste Farbe bestens getarnt. Dem Wanderer fallen sie erst durch ihre spezifische Bewegung (Hüpfen) und Lautäußerung (Zirpen) auf. Viele Arten sind an bestimmte Lebensräume gebunden und ihr Vorkommen signalisiert die Ungestörtheit dieser Biotope. Sinnvollerweise wird die Ordnung der Heuschrecken in die beiden Unterordnungen der Langfühlerschrecken (Laubheuschrecken, Grillen, Maulwurfsgrillen) und der Kurzfühlerschrecken (Dornschrecken, Knarrschrecken, Feldheuschrecken) unterteilt.
Eine sehr große Kurzfühlerschrecke ist die Ägyptische Wanderheuschrecke (Bilder), die man leicht an den hellrötlichen Augen, über die 7-8 Längsstreifen ziehen, erkennen kann. Sie ist aber trotz ihrer Größe unauffällig. Beim Ruhen sitzt sie gut getarnt auf einem Stein oder Ast.
In Griechenland gibt es neun verschiedene Fangheuschrecken. Die Europäische Gottesanbeterin (Bilder) ist die bekannteste. Sie wird im Volksmund als Gottesanbeterin bezeichnet, da sie stark bedornte, zu Fangbeinen umgewandelte Vorderbeine besitzt, die sie in charakteristischer Weise vor der Brust zusammenlegt. Dies erinnert an einen im Gebet versunkenen Menschen und hat den Tieren ihren Namen gegeben. Diese Fangbeine schnellen blitzartig nach vorne, wenn ein Beutetier (Fliegen, Heuschrecken, Schmetterlinge) in ihre Reichweite kommt.