Statt grüner Wiesen mit blühenden Pflanzen begegnet man in Griechenland der sog. Garigue, die stellenweise in eine Phrygana (auch orientalische dornige Garigue genannt) übergeht. Beide Pflanzengesellschaften sind durch die Präsenz zahlreicher gemeinsamer Arten und verschiedener Übergangsstadien nicht immer klar zu trennen und durch übermäßige Abholzung und Beweidung, sowie durch Brände aus Macchien (das sind degenerierte Hartlaubwälder) hervorgegangene Biotope. Die Verarmung der verkahlten Böden und die daraus folgende Bodenerosion lassen Bäume und Sträucher verkümmern. Während die Garigue aus immergrünen bis 1 m hohen Strauchgewächsen besteht, ist die Phrygana von höchstens 50 cm hohen Strauch- und Staudenformen geprägt, vergleichbar mit den mitteleuropäischen Wacholderheiden. Die dort lebenden Pflanzen sind voll der Sonne und dem Wind ausgesetzt und müssen mit einem Minimum an Boden auskommen. Diese meist dornigen und aromatischen, im Sommer laubabwerfenden Gewächse sind gegen Trockenheit und Tierfraß optimal geschützt. So dominieren oft kugelförmige, stark bedornte, gegen Austrocknung gut geschützte Pflanzen.
Zwischen den Sträuchern und Stauden einer Phrygana oder Garigue befinden sich große Lichtungen mit zutage tretenden Felsen. Im März explodiert auf diesen offenen Flächen eine wahre Farbenpracht, sofern keine oder nur geringe Beweidung erfolgt.