Der Fotograf Reinhard Kemmether ist nicht nur ein begnadeter Kameramann sondern auch leidenschaftlicher Griechenlandliebhaber. Seine Fotografien, fast immer in schwarz-weiß, sind alles andere als farblos. Bilder mit einer einzigartigen Seele aus bunt schillernden Regenbögen und Lichtern aus einer scheinbar anderen Welt. Seit 1995 bereist er die griechischen Inseln für sein Projekt "Odyssee". Hoffen wir, dass der international ausgezeichnete Fotokünstler ebenso lang unterwegs ist wie einst Odysseus, und dass er uns noch zahlreiche dieser Meisterwerke mit seiner Kamera zeichnet.
Reinhard Kemmether: "Es ist immer das Licht, das mich auf den griechischen Inseln verzaubert...zärtlich und voller Geist, so dass mir die Gegenstände ihr innerstes Wesen offenbaren und meine Fotografenseele mit Harmonie erfüllt wird."
Was treibt den 1951 in Nürnberg geborenen Kemmether an, ausgerechnet von den als Inseln des Lichts bekannten griechischen Eilanden schwarz-weiß Aufnahmen zu machen?
Reinhard Kemmether: "Die Suche nach dem Apollinischen und Dionysischen auf den griechischen Inseln, das einmalig vielfältige ihrer Kultur, ihrer Götter, ihrer Mythen führen mich wieder und wieder dorthin."
Meditativ anmutende Panoramaaufnahmen, lebendige Portraits, lichtdurchflutete Landschaftsbilder: Egal was Kemmether mit seiner Kamera einfängt, der Schwarzweißfilm stört nicht, sondern ermöglicht im Gegenteil spektakuläre Aufnahmen, bei deren Betrachtung eine imaginäre Nachkolorierung erfolgt. Bunte Korbstühle vor einer tiefblauen Meeresidylle, typisch weiß-blaue Inselfassaden vor einem wolkenlosen Himmel oder rote Graffitis an Hauswänden. Nie zuvor war farblos so bunt, war weiß so polychrom.
Herr Kemmether, was ist das Geheimnis Ihrer Fotos?
Reinhard Kemmether: „LIEBE und LEIDENSCHAFT“
Gibt es ein Lieblingsmotiv, das Sie immer wieder fotografieren?
Reinhard Kemmether: „Mehrere: Das einzigartige Licht der Griechischen Inseln, das durch den Schatten offenbart wird. Augenblickliche Ewigkeiten die sich im Licht offenbaren. Porträts von Begegnungen mit Griechen als ’Insulanern’. Griechen, die bis tief ins Innerste insular sind. Mystisches und die Magie der einfachen Dinge, aber auch Motive, die durch das Licht eine große erotische Ausstrahlung haben, wie z.B. die Kykladen–Architektur, die sich in den Perspektiven von Licht und Schatten, zu erotischen Formen z.b. Brüsten vermählen.
Welche griechische Insel zieht Sie besonders in ihren Bann?
Das hat sich im Laufe meiner griechischen Reisen verändert. Besonders die Inseln der Kykladen. Am Anfang war es Naxos mit dem Tor und dem Kouros. Karpathos mit dem Bergdorf Olympos und seinen ’Starken Frauen’. Ikaria, wo der blaue Himmel eine Einheit mit dem blauen Meer bildet und natürlich Kreta......“
Herr Kemmether, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin ein glückliches Händchen am Auslöser Ihrer Kamera.