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Interview mit HELENA PAPARIZOU, Sängerin

  1.279 Wörter 5 Minuten 3.693 × gelesen
2021-05-16 2021-05-16 16.05.2021

Helena Paparizou wurde als Kind griechischer Migranten, die aus der Umgebung von Karditsa stammen, im schwedischen Boros geboren und wuchs in Göteborg auf. Sie hat zwei ältere Geschwister, Rita und Dinos, die in gemischten Ehen leben (ihre Schwester ist mit einem Iraner, ihr Bruder mit einer Thailänderin verheiratet) und ihr den Status der zweifachen Tante beschert haben. Ihre Eltern Giorgos und Froso waren in der Gastronomie tätig und leben seit ihrer Pensionierung dauerhaft in Schweden. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist Pilates, eine Art von Gymnastik, von der Elena begeistert ist. Als leidenschaftliche Köchin bereitet sie liebend gern für ihre Freunde geschmackvolle Gerichte zu. Sie lebt in Glyfada, einem Vorort von Athen, den sie bereits in ihrer ersten Zeit in Griechenland kennen und lieben lernte. Elena reist gerne, vorzugsweise nach Spanien und insbesondere nach Barcelona. Sie ist eine leidenschaftliche Cineastin. Einen Führerschein hat sie noch nicht, möchte ihn aber bei der nächsten Gelegenheit erwerben. In dieser Saison tritt sie zusammen mit Giorgos Mazonakis und Sakis Rouvas im Club FEVER auf.

Dimitrios Pergialis sprach mit Helena Paparizou Anfang Mai 2005.

D. Pergialis: Nimmst Du am Finale des Eurovision Song Contests teil, um Griechenland zu vertreten, oder stehen eher persönliche Motive im Vordergrund?
H. Paparizou: Ich fahre zu diesem großen Fest, um mit einem wirklich sehr guten Song Griechenland zu vertreten. Die ERT (Elliniki Radiofonia Tileorasi) als Organisatorin der nationalen Ausscheidung hat sich die allergrößte Mühe gegeben, und ich bin davon überzeugt, dass Griechenland in diesem Jahr sehr weit vorne landen wird. Schließlich habe ich allen versprochen, dass ich das Beste aus mir herausholen werde. Ich denke, Griechenland hat bereits zum wiederholten Male den Beweis erbracht, dass es bereit ist, große Dinge zu vollbringen. Dieser Gesangswettbewerb stellt trotz aller Kritik für Europa ein herausragendes Ereignis dar. Ich glaube, es wäre eine tolle Sache, wenn wir das nächste Finale in Athen austragen könnten, und ich von meiner Seite möchte dafür mein Möglichstes beitragen.

D. Pergialis: Hättest Du Dir jemals vorstellen können, dass Du bis zu Deinem 23. Lebensjahr das Number One Popidol Griechenlands sein würdest?
H. Paparizou: Ich habe in den letzten fünf Jahren sehr hart gearbeitet und in der Tat enorme Fortschritte erzielt. Ich bin dennoch der Meinung, dass mir noch ein sehr langer Weg bevorsteht und ich noch viel zu machen und zu lernen habe. Ich gehöre nicht zu den jenigen, die sich auf den Lorbeeren eines einzigen Erfolgs ausruhen. Was allein zählt, ist konsequent weiterzuarbeiten, um auch auf lange Sicht oben zu bleiben.

D. Pergialis: Was hast Du Dir eigentlich gedacht, als Dir die ERT vorschlug, am Wettbewerb teilzunehmen?
H. Paparizou: Ich war ja schon 2001 dabei und habe mich natürlich riesig gefreut, als mir erneut das Angebot unterbreitet wurde. Auch Schweden wollte mich des Öfteren ins Rennen schicken - etwas, das mir bestimmt auch gefallen hätte, nur weiß ich nicht, wie es die Griechen aufgenommen hätten, wenn ich für ein anderes Land in den Wettbewerb gegangen wäre.

D. Pergialis: Hast Du je daran gedacht, dass das Ergebnis von Kiew entscheidende Auswirkungen auf Deine weitere Karriere haben könnte - sei es im positiven, sei es im negativen Sinne?
H. Paparizou: Ich habe in der Tat das Gefühl, ein Risiko einzugehen. Und ich hoffe wirklich, dass mich diese Teilnahme nicht negativ beeinflussen wird. Wie schon mein Freund Panagiotidis sagte, der Eurovision Song Contest ist in gewisser Weise mit der Börse zu vergleichen, in die man einsteigt, aber nie wissen kann, ob man sein Geld verlieren oder gewinnen wird. Die politischen Interessen unter manchen Ländern, die sich gegenseitig unterstützen, sind ja allseits bekannt. Trotzdem haben wir schon 2001 ein sehr gutes Ergebnis erzielt, und auch im letzten Jahr mit Sakis (gemeint ist der griechische Sänger Sakis Rouvas, der Griechenland 2004 beim Grand Prix vertreten hat, A. d. Ü.) ist es großartig gelaufen. Ich werde mein Möglichstes tun, um auch in diesem Jahr Griechenland einen tollen Auftritt zu bescheren.

D. Pergialis: Wie lebt es sich in Schweden? Wie findest Du demgegenüber das Leben in Griechenland?
H. Paparizou: In den letzten fünf Jahren pendele ich zwischen Griechenland und Schweden ständig hin und her. Der größte Traum eines Migranten besteht darin, irgendwann einmal in seine Heimat zurückzukehren. Anfangs hatte ich noch einige Anpassungs-schwierigkeiten, denn die Lebensverhältnis-se hier unterscheiden sich doch beträchtlich von denen in Schweden, doch Griechenland hat mir immer schon sehr gut gefallen. Die Schweden machen sich ein falsches Bild vom Leben in Griechenland. Sie sind der Auffassung, dass der Lebensrhythmus hierzulande nicht zeitgemäß ist. Daher wundern sie sich, wenn sie mich vollbeladen mit Markenkleidung und Accessoires, die ich in Griechenland eingekauft habe, nach Schweden zurückkehren sehen, denken sie doch, dass so etwas in unserem Land gar nicht zu finden ist. Das größte Problem, das ich während der ersten Phase meines Aufenthalts in Griechenland zu bewältigen hatte, war sicherlich die Sprache. Am Anfang traute ich mich gar nicht, Griechisch zu sprechen, denn ich hatte Angst davor aufzufallen. An die schwedische Gesellschaft hatte ich mich indes schneller und besser angepasst. Das Einzige, das mich von den Schweden unterschied, war meine dunkle Haarfarbe.

D. Pergialis: Einige haben behauptet, dass Du den Eurovisionswettbewerb als Sprungbrett für Deine europäische Karriere nutzen möchtest?
H. Paparizou: Das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Der Wettbewerb ist am 21. Mai, und das internationale Album wird erst nach zwei Tagen in Skandinavien auf den Markt kommen.

D. Pergialis: Die letztjährige Live-Übertragung der Endausscheidung der Eurovision durch die ERT hat mit einer Quote von 84% sämtliche bisher bestehende Rekorde gebrochen. Glaubst du, dass sich das in diesem Jahr wiederholt?
H. Paparizou: Grundsätzlich ist es immer gut zu heißen, wenn Griechenland die Möglichkeit erhält, sich vor einem internationalen Publikum zu präsentieren, ob dies nun über das Fernsehen oder auf andere Art und Weise geschieht. Die Menschen verfolgen das Eurovisionsspektakel, wie auch jedes andere Großereignis, bei dem Griechenland mitwirkt, mit großer Begeisterung. Es ist ein wunderschönes Gefühl, zu wissen, dass so viele Herzen für ein und dieselbe Sache schlagen und hoffen. Ja, und ich glaube, dass auch in diesem Jahr sehr hohe Zuschauerquoten erreicht werden.

D. Pergialis: Gibt es in Griechenland einen Künstler bzw. eine Künstlerin, die Du in besonderem Maße bewunderst?
H. Paparizou: Ich bin ein großer Fan von Haris Alexiou.

D. Pergialis: Beschreibe doch mal die Beziehung zu Deinen Eltern?
H. Paparizou: Ich habe meinen Eltern sehr viel zu verdanken, denn sie haben mir den größtmöglichen Freiraum gewährt, um meine Träume zu realisieren. Zu keinem Zeitpunkt haben sie mich bedrängt, etwas zu tun, von dem sie glaubten, es wäre gut für mich, oder etwas, was sie selbst in ihrem Leben versäumt hatten.

D. Pergialis: Wann hast Du zuletzt geweint?
H. Paparizou: Erst vor Kurzem, allerdings nur vor furchtbarer Erschöpfung. Zum Glück bestand kein ernster Hintergrund, ich habe nicht geweint, weil ich etwa Sorgen hatte.

D. Pergialis: Was vermisst Du in Deinem Leben und was auf persönlicher Ebene?
H. Paparizou: Den ersten Platz für Griechenland und auf persönlicher Ebene nichts, ich stelle keine hohen Ansprüche an das Leben.

D. Pergialis: Du lebst in einer langjährigen Beziehung. Wie ist das für dich?
H. Paparizou: Ich liebe meinen Lebenspartner. Wir sind seit sechs Jahre zusammen und fühlen schon wie ein Ehepaar. Ein Ausdruck dafür ist, wenn mich meine Eltern während unserer Telefongespräche fragen: “Wie geht es Deinem Mann?“.

D. Pergialis: Was war die bisher größte Lektion, die Dir das Leben erteilt hat?
H. Paparizou: Als ich 15 Jahre alt war, hat sich ein tragischer Vorfall ereignet, der mich in entscheidendem Maße geprägt hat. Es war ein Jahr, in dem viele meiner Freunde starben, eine Beziehung endete, eine neue an ihre Stelle trat und mir neue Kraft verlieh und ich es schaffte, näher an meine Familie zu rücken.

D. Pergialis: Elena, viel Erfolg in Kiew!

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Elena Paparizou (31. Januar 1982 in Göteborg, Schweden) ist eine griechische Sängerin, am 21. Mai 2005 gewann Elena Paparizou den 50. Eurovision Song Contest, für Griechenland, mit ihrem Titel My Number One in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Elena Paparizou (January 31, 1982 in Gothenburg, Sweden) is a Greek singer. On May 21, 2005 Elena Paparizou won the 50th Eurovision Song Contest with her title My Number One in the Ukrainian capital Kiev. Η Έλενα Παπαρίζου (31 Ιανουαρίου 1982 στο Γκέτεμποργκ της Σουηδίας) είναι Έλληνα τραγουδίστρια, στις 21 Μαΐου 2005 κερδίζει τον 50ο Διαγωνισμό Τραγουδιού της Eurovision με τον τίτλο «My Number One» στην πρωτεύουσα της Ουκρανίας Κίεβο. ERT.gr
Elena Paparizou (31. Januar 1982 in Göteborg, Schweden) ist eine griechische Sängerin, am 21. Mai 2005 gewann Elena Paparizou den 50. Eurovision Song Contest, für Griechenland, mit ihrem Titel My Number One in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Elena Paparizou (January 31, 1982 in Gothenburg, Sweden) is a Greek singer. On May 21, 2005 Elena Paparizou won the 50th Eurovision Song Contest with her title My Number One in the Ukrainian capital Kiev. Η Έλενα Παπαρίζου (31 Ιανουαρίου 1982 στο Γκέτεμποργκ της Σουηδίας) είναι Έλληνα τραγουδίστρια, στις 21 Μαΐου 2005 κερδίζει τον 50ο Διαγωνισμό Τραγουδιού της Eurovision με τον τίτλο «My Number One» στην πρωτεύουσα της Ουκρανίας Κίεβο. ERT.gr
Elena Paparizou (31. Januar 1982 in Göteborg, Schweden) ist eine griechische Sängerin, am 21. Mai 2005 gewann Elena Paparizou den 50. Eurovision Song Contest, für Griechenland, mit ihrem Titel My Number One in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Elena Paparizou (January 31, 1982 in Gothenburg, Sweden) is a Greek singer. On May 21, 2005 Elena Paparizou won the 50th Eurovision Song Contest with her title My Number One in the Ukrainian capital Kiev. Η Έλενα Παπαρίζου (31 Ιανουαρίου 1982 στο Γκέτεμποργκ της Σουηδίας) είναι Έλληνα τραγουδίστρια, στις 21 Μαΐου 2005 κερδίζει τον 50ο Διαγωνισμό Τραγουδιού της Eurovision με τον τίτλο «My Number One» στην πρωτεύουσα της Ουκρανίας Κίεβο. ERT.gr
Helena Paparizou, My Number One, Eurovision Song Contest Kiev 21. Mai 2005. Helena Paparizou, My Number One, Eurovision Song Contest Kiev May 21 2005. Έλενα Παπαρίζου, My Number One, Διαγωνισμός τραγουδιού Eurovision Κίεβο 21 Μαΐου 2005. ERT.gr
Helena Paparizou, My Number One, Eurovision Song Contest Kiev 21. Mai 2005. Helena Paparizou, My Number One, Eurovision Song Contest Kiev May 21 2005. Έλενα Παπαρίζου, My Number One, Διαγωνισμός τραγουδιού Eurovision Κίεβο 21 Μαΐου 2005. ERT.gr