Im Südosten von Samos liegt an der Bucht von Tigani das seit 1955 nach dem Philosophen Pythagoras benannte Pythagorio, ein Dorf, das als Tigani auf den Ruinen der antiken Stadt Samos Mitte des 19. Jhs. gegründet wurde.
Heute gehört Pythagorio zusammen mit dem nahegelegenen Grabungsgebiet, in dem seit 1925 deutsche Archäologen des DAI Athen graben, zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Der Eupalinos-Tunnel des 6. Jhs. v. Chr. zur Sicherung der Wasserversorgung der antiken Stadt und das Archäologische Museum mit wichtigen Funden stellen die Verbindung zum nahen Heiligtum der Hera in der feuchten Mündungsebene des Flusses Imbrasos her.
Wichtiges Kultobjekt im Hera-Heiligtum war der Lygosbaum, unter dem der Überlieferung zufolge Hera geboren sein soll und von dem die Ausgräber in den Resten eines bronzezeitlichen Kultplatzes Hinweise in Form eines Baumstumpfes gefunden haben.
In mehreren Kampagnen haben Archäologen bis heute das Heiligtum erforscht.
Seit dem 8. Jh. v. Chr. gab es mehrere Tempel der Hera, darunter der von dem Architekten Rhoikos erbaute erste Steintempel mit doppelter Ringhalle.
Wegen statischer Probleme musste er alsbald abgebaut und durch einen Neubau um 530 v. Chr. ersetzt werden. Dieser Bau, von dem noch heute eine Säule steht, wurde nie vollendet.
Zum Heiligtum gehören ein monumentaler Altar für Hera, zahlreiche Bauten, viele Weihgeschenke wie die Geneleos-Gruppe und Ehrenstatuen aus römischer Zeit, Häusergrundrisse einer Wohnsiedlung, römische Thermen und sogar Fundamente einer frühchristlichen Basilika.
PYTHAGORION & HERAION - Weltkulturerbe der UNESCO
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