In etwa 15 km Entfernung von der heutigen Stadt Kavala liegen bei dem Dorf Krenides die beeindruckenden Reste der antiken Stadt Philippi. Ursprünglich gegründet von den Thrakern wurde sie später zu einer Kolonie der unweit des Festlandes liegenden Insel Thassos. Den Namen Philippi erhielt sie 355 v. Chr. nachdem der makedonische König Philipp II. sie eingenommen und ihre strategisch günstige Lage erkannt hatte. Später verlief die römische Hauptverkehrsachse zwischen Rom und dem Nahen Osten, die Via Egnati, durch Philippi. Diese günstige Lage, der fruchtbare Boden und das reiche Goldvorkommen im nahegelegenen Pangaion-Gebirge ließen Philippi zu einer der wichtigsten Städte der Region werden. Im Jahr 42 v. Chr. war die Stadt der Schauplatz der Doppelschlacht zwischen den Caesarenmördern Brutus und Gaius Cassius Longinus auf der einen Seite und Marcus Antonius und Octavian auf der anderen Seite. Brutus und Cassius unterlagen und begingen Selbstmord. Weltberühmt wurde Philippi jedoch durch den Apostel Paulus, der hier 52 n. Chr. die erste Europäerin getauft und die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden gegründet hatte. Die Ausgrabungen brachten eindrucksvolle Reste aus all diesen Epochen ans Licht: die antike Akropolis, ein Teil der römischen Via Egnatia, das Gefängnis des Paulus, das römische Forum, die Paulus-Basilika und die Lydia-Kirche. Im gut erhaltenen antiken Theater findet heute jedes Jahr das Philippi-Festival statt.
PHILIPPI - Archäologische Stätte - UNESCO
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